Donnerstag, 26. März 2009
Abitur am Pestalozzi-Gymnasium
Die knappen 150 Schüler der Stufe 13 begannen heute mit ihrer schriftlichen Abiturprüfung am Pestalozzi-Gymnasium. Pünktlich um 8 Uhr ging es in verschiedenen möglichst still gelegten Bereichen des Schulhauses los und die nervösen Abiturienten stellten sich fünf verschiedenen Aufgabenstellungen von denen sie eine bearbeiten mussten. Die fünf Aufgabenstellungen lauteten wie folgt:

I - Interpretieren einer Textstelle aus einer Pflichtlektüre und in Kontext setzen einer der Protagonisten mit dem/der Protagonisten aus einer weiteren Pflichtlektüre

II - Gestaltendes Interpretieren einer Textstelle aus einer Pflichtlektüre

III - Dialektische Erörterung eines Zitats zum Überthema Literatur

IV - Interpretation und Vergleich zweier Gedichte aus dem Überthema der Liebeslyrik

V - Erörterung, Erschließung und Stellungnahme zu einem nichtfiktionalen Sachtext

Für diese Aufgabe hatten die Schüler 330 Minuten oder 5,5h Zeit. Hilfsmittel waren das eigene Wissen, Schreibzeug, von der Schule gelieferte jungfräuliche Pflichtlektüren und jede Menge Nahrung.
Erste Umfragen und Statistiken zeichnen dieses Jahr einen Trend unter den PG'lern ab, vor allem Aufgabentyp I zu nehmen (über 40% der Befragten) die letzten drei Aufgabentypen liegen mit jeweils knapp über 10% unter den weniger gewählten.

Nun müssen die Abiturienten sich morgen der Mathematik-Abiturprüfung stellen in der ein Drittel ohne jegliche Hilfsmittel bis auf Schreibzeug und Lineal bearbeitet werden muss (der sogenannte Pflichtteil). Die Hilfsmittel (der sog. Grafikfähige Taschenrechner (kurz GTR) und die Formelsammlung) bekommen die Schüler erst nach Aushändigung des Pflichtteils mit den Wahlteil-Aufgaben gereicht. Gewichtet werden in der Bewertung der Pflichtteil mit einem Drittel und der aus 2 großen Aufgabenteilen bestehende Wahlteil mit zwei Dritteln.

Der Abacus wünscht allen Abiturienten viel Glück in der Abiturzeit!

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Montag, 8. Dezember 2008
Nikolausrede
Bevor wir mit dem Fest beginnen,
woll'n wir, obwohl wir nicht auf Rache sinnen,
ein paar von diesen Schuften rügen,
die mein Gefolge frech betrügen.
Die haben wir geschwind geschnappt,
lasst seh'n wie's mit der Strafe klappt.
Nun Ruprecht? Sind uns're Freunde wohl verschnürt?
So wie's der Stufe 12 gebührt?
Die ruchlos uns're Schätze nahmen
und auch zu uns'rem Fest nicht kamen?
Sie soll'n nun büßen, jetzt und hier...
Ja Ruprecht! Was ist mit dir?
Wie? Ah! Ihr habt sie schon?
Nun DAS ist der gerechte Lohn!

[Bestrafung der Stufensprecher]

Doch woll'n wir noch nicht große Reden schwingen,
sondern lachen, jubeln, tanzen und singen.
Und, vor allem beim Tanzen süß,
zucken nicht nur mir die Füß'
SO Ruprecht! Auf den Sack!!
(dieser murmelt etwas unverständliches)
Was? So geht es Schlag auf Schlag.
Und seht liebe Kinder, Augen aufgemacht,
was euch Sankt Nikolaus mitgebracht.

[Tanz der Frauen]

Von drauß’ vom Walde da komm ich her,
Ich muss euch sagen: Das Herz ist mir schwer.
Ein guter Freund liegt krank mir im Bett
Und tut als ob er kein’n Morgen mehr hätt’.
Ihr kennt ihn vielleicht. Er heißt G Neun
Und darf sich keiner Zukunft mehr freu’n.
Denn sein größter Rivale, er heißt G Acht,
Hat sich in den Schulen zu breit gemacht.
G Acht, das ist ein böser, gemeiner
und unausgereifter, bei weitem zu kleiner
Zeitplan der nicht nur Schülern zu schaffen macht
Und über die Pisa-Studie herzhaft lacht.

Doch wirklich zählt wie man d’rauf reagiert.
Nun also, was genau ist passiert?
Ich seh ihr habt Bachlauf und Bauten sehr neu.
Verzeiht mir wenn ich mich drüber nicht freu’,
denn aus euren Augen, da les’ ich genau,
warum euch in euren Mägen so flau.
Die Bücher zu kurz, das Essen zu teuer?
Ach hört mir auf, dass ist ungeheuer-
lich ich glaube euch nicht, nicht ein einz’ges Wort,
Denn Annette S Punkt sagte in einem fort:
"Diese Schule ist Vorbild für die ganze Nation."
und dies ist schon ein gewaltiger Lohn.
Denn wie heißt es heute in der Politik:
„Es zählen Diskussion, Kompromisse und Kritik.“
Kritik? Soso das ist int’ressant.
Wurden ein paar von euch nicht fast verbannt?
Für Äußerungen ihrer Ansichten die frei….
Wie auch immer, ist auch einerlei.
Was noch zählt ist das Wort geschrieben,
unzensiert wie es Dichter und Denker lieben.
Doch auch dies ist nicht sicher, es wird scharf gekürzt,
wo Wahrheit ins Wunschbild des Schulregimes stürzt.

Nun aber wenden wir uns Schlimm’rem zu.
Es gibt noch vieles das lässt mir nie Ruh’,
denn meine Autofirmen und Lieblingsbanken,
ja der ganze Markt ist schwer am Wanken.
Und so verzeiht mir jedes Kind,
wenn die Geschenke dies's Jahr kleiner sind.

Und was ist noch im Jahr gescheh’n?
Wir werden es in Bälde seh’n,
Denn in dieses Büchlein mein
Da schreibe ich alle Taten `rein.
Da die fünf Minuten Stundenplan
Die sind schon alt, da kräht kein Hahn.
Und alles was die Schüler dran stört,
ist dass die Schule nun ein wenig später aufhört.
Die Raucherecke ist lang verlegt,
weswegen der Raucher zu frieren pflegt.
Ist alles bekannt, ist alles schon alt,
ist so normal wie der Winter kalt.
Doch woll'n wir uns nicht zu früh bedanken,
auch dieses Jahr kamen Schranken ins Wanken
und sanken, beziehungsweise wichen ob der Reform,
die sich etablierte als neuliche Norm.

Neu zum Beispiel sind die Zimmer der Lehrer,
das heißt 106 ist um einiges Lehrer-leerer
und wenn man als Schüler mal einen sucht,
des Schülers Mund nach kurzem schon flucht.
Fluchen kann man auch über Frau Ur-Mama.
Ihr wisst wen ich meine. Es ist E Vau A.
Und es reicht nicht – bei weitem – das zeigt die Tendenz,
Bei zweihundert Schülern, zwei Lehrer Präsenz.
Und so schreien Schüler, zwei Wochenstunden lang,
die Energie in die Welt: Ein lieblicher Klang.
Und Hand in Hand mit diesem Gedeck,
sind alle Arbeitsgemeinschaften weg.
Ihr Schüler seid seit kurzem mit Info versorgt.
Da hat euch die Stadt doch ein Internet geborgt,
und wenn es dann einmal wieder nicht tut,
lupft ein Lehrer den magischen Hut.

Jedoch liebe Schule: Du hast nicht bedacht,
was man mit Internet alles so macht.
So kommt es, dass Aufsichten nötig sind
und wie man die umgeht, weiß jedes Kind.
Denn man lernt, spätestens seit man steht,
wie man jegliche Autorität umgeht.

Der Hype um die Mensa verklingt – langsam nur
Doch die Stadt und Schule und Betreiber sind stur.
Und beim goldenen „M“, der Konkurrenz,
borgt man sich die Dekadenz
und hat sich jetzt auf Aktionswochen verbohrt,
weil doch nach Döner dem Schüler der Magen rumort.
Und so zieht man fröhlich die Zwischenbilanz
und tanzt, mit leerem Magen, den Freundentanz.

Doch grad der erste Stock, die Biologie,
Ist begeistert wie noch nie.
Denn zum Studieren, neu und toll,
Ist der Bachlauf mit Biokulturen voll.
Da sieht man, dass hier an der Schule was geht,
auch wenn die Geldbörse oft nach weniger fleht.
Wenn ihr jetzt denkt: „Das ist alles gehetzt!“
Dann muss ich euch sagen: Nur die Wahrheit verletzt!

Doch ich muss sagen: Ich bin entzückt,
Habt ihr doch so schön das Schulhaus geschmückt.
Zwar lässt das beim Baum noch Wünsche frei,
aber noch ist Weihnachten ja nicht vorbei.
Und auch bei den Engeln, dem Weihnachtsbaum
Merkt man die zwei Promille kaum.


Ihr wisst ich bin Sankt Nikolaus
Und pack’ für euch noch mehr Geschenke aus.
Denn nach diesem Augenschmaus,
Kommt mehr noch aus der Wunschkiste raus.
Und da die Ferien nicht mehr weit,
wünsche ich euch eine frohe Weihnachtszeit.

[Tanz der Männer]

So! Nun ist genug geschwafelt
und da mein Freund Jesus heut' im Himmel tafelt,
mach ich mich nun wieder auf den Weg.
Ihr wisst ja nun wie's um euch steht.
Zum Abschluss sag' ich: Liebe Leut'
auch dieses Jahr hat's mich sehr gefreut
bei euch im Hause einzukehren,
auch wenn die Häuser sich vermehren.
So bleibt mir nur noch eins zu sagen:
Bleibt ruhisch! Nicht verzagen!
Und wünsch' euch hiermit, hocherfreut,
nochmals eine schöne Weihnachtszeit.

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Nikolausaktion des Pestalozzi - Gymnasiums
Traditionsgemäß wurde die Aktion in der zweiten Stunde gestartet. Verkleidete angehende Abiturienten besuchten alle Klassen von den ganz Kleinen bis hin zu den Großen 12ern. In den Klassenräumen wurden Spiele gespielt, an deren Ende die Schüler sich über etwas Süßes freuen durften. Die Kreativität der Verkleidungen, ließ auch dieses Jahr nichts zu wünschen übrig, auch wenn manche Schüler diese temporäre Unterrichtsfreiheit dafür nutzten sich den kalten Morgen mit Glühwein oder ähnlichem aufzuwärmen.

In der großen Pause folgte noch die traditionelle Nikolausrede. Gezogen von Rentieren und als Tokio Hotel maskierten Männern wurde der als Nikolaus verkleidete Michael Schier, begleitet von Barack Obama (zumindest seinem Gesicht), auf einer Kutsche hereingezogen und begann mit einer kleinen Bestrafung der Stufe 12 die sich anscheinend mehrere Sachen, wie Schulden, oder Abwesenheit auf einem Fest, zu schulden hat kommen lassen. Die Bestrafung manifestierte sich im Fesseln und anbinden der Stufensprecher.
Im Anschluss darauf durfte der Nikolaustanz der Frauen aufgeführt werden, der dieses Jahr mit dem klassischen Tanz auf "All I want for Christmas is You" von Mariah Carey anfing und dann unerwarteterweise in der Mitte von Sir Mix-A-Lot's "Baby got Back" unterbrochen wurde.

Nach diesem "Augenschmaus" (Auszug aus der Nikolausrede) begann die Hauptrede des Nikolaus, in der nicht nur schöngeredet, sondern auch teilweise harsch am Schulsystem und IZBB kritisiert wurde. Die Schüler nahmen dies begeistert auf, wenn auch die Lehrer es, aufgrund unvorteilhafter Boxenausrichtung, akustisch nicht vollständig verstehen konnten.

Nach der Hauptrede durften sich auch die Männer an einem Nikolaustanz versuchen. Anders als die letzten Jahre waren diese allerdings überaschenderweise nicht alkoholisiert und sprangen wild rum, sondern warteten mit einer Choreografie auf, die der der Frauen um nichts nachstand. Angefangen wurde auch hier auf das klassische "All I want for Christmas is You" mit exakt denselben Tanzschritten wie bei den Frauen. Nach etwa einer Minute allerdings schien eine Plattennadel zu rutschen und man(n) tanzte auf "Let me think about it" von Ida Corr vs. Fedde le Grande weiter.


Alles in allem waren nicht nur die Schüler und Lehrer begeistert, sondern auch fast die gesamte Stufe 13 schwer am feiern, was den Rest der Schule auch mitbegeistert hat.

Link zu Bildern: PG-Homepage
Video des Männertanzes: Auf Myvideo

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